Regale fotografieren wie ein Profi. Das musst du wissen.
Frontal, scharf, Hochformat, ohne die Regalbögen abzuschneiden, nur einen Regalboden abbilden, alle Produkte sichtbar, nur ein Produkt sichtbar... Die Anforderungen an Fotos von Regalen können in unseren Jobs sehr vielfältig und anspruchsvoll sein. Diese Angaben klingen manchmal übertrieben detailliert, dennoch sind sie erforderlich, um spezifische Informationen aus den Bildern lesen zu können. Wir erklären euch im Folgenden, wie das perfekte Regalfoto aussehen soll und warum das so wichtig ist.

Hintergrund
Erst müssen wir einen Blick hinter die Kulissen werfen und uns fragen, warum solche Bilder überhaupt benötigt werden. Es gibt verschiedene Gründe, für welchen Zweck ein Unternehmen ein Bild von einem Regal in einem spezifischen Supermarkt benötigt. Oft möchte der Auftraggeber die Preise der dort aufgestellten Produkte lesen können oder er möchte vielleicht erkennen können, wie viele Facings* eines Produktes auf dem Regal stehen. Vielleicht möchte er sich aber auch einen Eindruck über das verfügbare Sortiment in der spezifischen Produktkategorie verschaffen oder kontrollieren, wie groß der Anteil einer Marke im Regal ist. Die Hintergründe sind vielfältig und dies sind nur die häufigsten Kundenbedürfnisse. Je nach spezifischem Bedarf wird dann eine genaue Art von Foto verlangt.

Übersichtsfotos
Wenn ein Gesamteindruck benötigt wird, z.B. von der Getränke Abteilung, dann wird im Job ein Übersichtsfoto verlangt . In der Obst- und Gemüseabteilung wird man dann ein oder zwei Bilder aus verschiedenen Perspektiven schießen und damit schnell die gesamte Abteilung abbilden (s. Beispielbilder oben). Werden Bilder einer bestimmten Produktkategorie gefordert, muss jedes Regal, welches die entsprechenden Produkte beinhaltet, fotografiert werden. Diese Bilder können schräg angefertigt werden, aber Achtung!, es muss immer so fotografiert werden, dass die Produkte im Regal noch gut sichtbar sind. Wenn ein einziges Bild aufgrund der Vielzahl an Regalen nicht genügt, dann fertige lieber mehrere Fotos an, damit die Perspektive nicht zu schräg und ungenau wird. Die Auftraggeber möchten ja z.B. sehen können wie die Ware in einer speziellen Handelskette präsentiert wird (lose auf den Regalböden oder in Karton/Trays) oder welche Marken dort zu der Produktkategorie gehören.
Regalfotos
Wenn dagegen detaillierte Informationen benötigt werden, dann ist es wichtig das Regal frontal von vorne zu fotografieren und dieses auch komplett von oben bis unten, also vom niedriegsten bis zum obersten Regalboden, zu erfassen, damit wirklich alle dort vorhandenen Produkte gut erkennbar sind. In Sonderfällen wird zudem nach einem Bild vom Regalmeter gefrat: ein Regalmeter erkennt man an dem „Umbruch“ zwischen zwei Regalmöbeln (s. Beispielbild unten). Die Gänge der Märkte mögen manchmal recht schmal sein - ein Zustand der sicherlich ein Frontalbild erschwert - dann ist es empfehlenswert ein Regal in mehrere Abschnitte von oben bis unten zu teilen, damit alle Informationen weiterhin gut lesbar sind. Die Fotos können so weiterhin frontal von vorne angefertigt werden. Am besten überschneiden sich die Bilder immer ein wenig, damit der Job-Prüfer später alles wieder in der richtigen Reihenfolge erkennen kann. Auf solchen detaillierten Regalfotos können unsere Kunden viele wertvolle Informationen erkennen: Welches Layout haben Preisschilder am Regal? Sind die Produkte alle vorhanden oder gibt es Regallücken (sog. Out of stock-Situationen)? Zu welchem Preis wird die Ware angeboten (sog. Preiserfassung)? Sind Werbematerial, Sonderaktionen oder Sonderverpackungen vorhanden (sog. POP Material)? Wie viel Platz in einem Regal wird einer bestimmten Marke zugeteilt und welche Marke steht daneben (sog. share of shelf)?


Wusstet ihr, dass man so sehr viele Informationen aus einem Foto von einem Regal lesen kann? Da seid ihr bestimmt Überrascht und könnt beim nächsten Auftrag vielleicht besser nachvollziehen, warum wir bei den Anforderungen der Foto-Tasks so sorgfältig sind. Ihr seid immer auf der sicheren Seite, wenn ihr jedes Mal aufmerksam die Jobhilfe und die darin enthaltenen Anforderungen durchlest. Denn was in einem Job total wichtig war, ist im nächsten vielleicht gar nicht gewollt. Und jetzt los! Ab zu den Regalbildern, zu Hause vor dem Bücherregal kann man bestimmt auch schon üben!
* Facings = Als Facing bezeichnet man die Platzierung eines Produkts im Einzelhandel. Das Produkt ist dabei für den Kunden an der vorderen Regalkante, mit dem Etikett zum Kunden hin, platziert.
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